Vielen erscheint der Karriereweg ziemlich eindeutig: Schule, Abitur, Studium. Doch was, wenn man im Hörsaal sitzend bemerkt: „Diese sehr theorielastige Ausbildung ist doch nicht das richtige für mich.“? Rund einem Drittel aller Studierenden geht es genau so und sie brechen ihr Studium ab. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Neben dem angesprochenen mangelnden Praxisbezug, kann auch der Zweifel an Berufsaussichten eine Rolle spielen.
Nach mehreren Semestern Studium denken manche, dass sie im Alter von Anfang oder Mitte 20 bereits zu alt seien, noch eine handwerkliche Ausbildung zu starten. Die Handwerkskammern können hier jedoch beruhigen und sogar motivieren, denn viele Betriebe suchen qualifizierten Nachwuchs. Zehntausende Ausbildungsplätze blieben zuletzt unbesetzt – viele davon im Handwerk.
Neuanfang für Studienabbrecher
Für Menschen, die ihr Studium nicht zu Ende führen, bieten sich hier viele Chancen, einen Neuanfang zu starten – vielleicht sogar in einer völlig anderen Richtung, als man bisher immer dachte.
Auch, wenn der Abbruch des Studiums für einen selbst häufig als „Scheitern“ aufgenommen wird – den Handwerksbetrieben macht dieser Knick im Lebenslauf wenig aus. Denn der hohe Schulabschluss – das Abitur – ist auch im Handwerk gerne gesehen. Spätere Leitungsfunktionen in den jeweiligen Betrieben sind hiermit möglich; vielleicht sogar eine Übernahme oder der Schritt in die Selbstständigkeit. Ein neu gegründeter Handwerksbetrieb als Start-Up-Unternehmen – die vielfältigen Veränderungen der einzelnen Gewerke, machen viel mehr möglich, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung
Die „verlorene Zeit“ eines abgebrochenen Studiums lässt sich, in Absprache mit dem Betrieb, ein wenig aufholen. Abiturientinnen und Abiturienten können die Ausbildung um ein Jahr verkürzen oder bereits währenddessen sich schon auf einen möglichen Meister vorbereiten. Mit diesem Abschluss sind auch Studienabbrecher dann gleichgestellt mit Bachelor-Absolventen und ihnen stehen alle Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung offen. Bevor also aus Verzweiflung ein zweites oder gar drittes Studium begonnen wird, empfiehlt sich hier, die Beratungsstellen der Handwerkskammer zu kontaktieren. Dort wird einem auch im Falle eines Studienabbruchs gerne geholfen.