Vom Knochenhauer zum Veredler von Fleisch und Wurstwaren
Metzger gehen einem alten Handwerksberuf nach. Sie beschäftigen sich mit der Schlachtung und mit der Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren und arbeiten in Schlachthöfen und in Fleischereien.
In Norddeutschland wurden im Mittelalter die in Zünften oder Gilden organisierten Fleischer, die das Fleisch verarbeiteten und verkauften, als Knochenhauer bezeichnet. In vielen Städten, etwa in Bremen oder Hannover gibt es noch den Straßennamen Knochenhauergasse und Knochenhauerstraße, in Hildesheim das Knochenhaueramtshaus. Die für das Schlachten zuständigen Handwerker wurden Küter genannt (vgl. Küterstraße in Kiel, Kütertor in Kiel, Lübeck, Stralsund, Rostock), da sie als Lohn Eingeweide (mnd.küt) und Kopf der Tiere erhielten.
Das Berufsbild des Fleischers hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. An Stelle des Schlachtens ist heute die Veredelung von Fleisch getreten. Durch diese Wandlung des Berufs und die damit verbundene Konzentration auf wenige Schlachtstätten ist die noch bis in die 1970er Jahre übliche Verarbeitung von schlachtwarmem Fleisch zur Herstellung von Brühwurst fast nicht mehr möglich.
Regionale Verbreitung der Bezeichnungen
Die Bezeichnung Fleischer wurde 1966 zum alleinigen Namen des Handwerks in Deutschland, jedoch hat er die weiträumig fest etablierten Bezeichnungen Metzger, Schlachter und Fleischhacker nicht verdrängen können. Vor allem im Südwesten und Süden Deutschlands sowie in der Schweiz ist Metzger die vorherrschende Bezeichnung geblieben. Die historischen Varianten Knochenhauer oder süddeutsch Metzler sind dagegen beinahe ausgestorben.