Zurück zu den Anfängen des Handwerks
Der Steinmetz übt einen der ältesten handwerklichen Berufe aus. Die Halbreliefdarstellungen an Felsgesteinen der Dordogne aus der altsteinzeitlichen Kultur des Aurignacien sind zirka 40.000 Jahre alt, wie vom Fundplatz La Ferrassie. Im Solutréen und Magdalénien (vor 20.000 bis 14.000 Jahren) gab es eine Blütezeit von Reliefs an Felswänden, wie die Auerochsen im Abri Fourneau du Diable oder den Pferdefries im Abri Cap Blanc.
Der Steinmetz bearbeitete ursprünglich den Naturwerkstein. Heute gehören Betonwerkstein bzw. Kunststein mit zu seinen Werkstoffen; neben althergebrachten Hand-Werkzeugen werden auch Maschinen eingesetzt.
Steinmetz/Steinmetzin ist in Deutschland ein handwerklicher Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird mit dem Anfertigen eines Gesellenstückes sowie einer theoretischen und praktischen Prüfung abgeschlossen. 2007 gab es etwa 1400 Auszubildende bei ungefähr 5000 handwerklichen Steinmetzbetrieben.
Im Beruf wird zwischen den beiden Fachrichtungen Steinmetz und Steinbildhauer unterschieden. In den beiden ersten Ausbildungsjahren haben Steinmetz und Steinbildhauer die gleichen Ausbildungsinhalte. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt die Spezialisierung, die themenbezogen in einem Gesellenstück (heute „Prüfungsstück 1“, frei wählbar) und in einer Arbeitsprobe (heute „Prüfungsstück 2“, vorgegeben) als Abschlussprüfung endet. Vereinfacht kann man sagen, dass der Steinbildhauer plastische Steinstücke formt, die sich Messwerkzeugen entziehen, der Steinmetz erarbeitet Werkstücke, die vermessen werden können.